Einmal La Joya und zurück, bitte.

13Sept2016

Heute waren wir in La Joya – eine Stunde von Arequipa entfernt, ein kleines Städtchen, naja, eher ein Kaff, aus dem Emersons Mama kommt. Vor einem Monat ist eine seiner Tanten gestorben und abgesehen von der Beerdigung ist es hier auch üblich, einen Monat später eine Messe in Ehren des Verstorbenen abzuhalten und danach mit der ganzen Familie zusammen zu sein. Das taten wir heute. Zunächst gab es eine Messe in der kleinen Kirche von La Joya, die ca. eine Stunde ging. Die Kirche war voll! Danach fuhren wir zu Emersons Verwandten und es gab Mittagessen für alle – und mit alle meine ich ca. 100 Leute. Irgendwann konnte ich mir nicht mehr merken, wer jetzt wessen Tante / Tochter / Cousin / Nichte / Schwager / Großonkel war. Emerson stellte mich einfach allen vor und wir begrüßten uns mit dem für Peru typischen Küsschen auf die rechte Wange. Das gleiche dann rückwärts bei der Verabschiedung.

Abgesehen von Emerson und seiner Mama hatten wir noch Emersons Nichte dabei, die uns wunderbar unterhielt. Zunächst einmal hatte sie ein absolut zuckersüßes rotes Kleidchen an, dazu die passenden schwarzen Schühchen mit weißen Rüschensocken. Sie sah aus wie ein peruanisches Rotkäppchen. Die Kirche verging wie im Flug, weil wir die meiste Zeit damit beschäftigt waren, Alondra vom Plappern und Klettern abzuhalten. Alles in allem war sie aber sehr brav.

Die Fahrt nach La Joya (und zurück) war übrigens mal wieder ein Abenteuer. Manchmal habe ich echt das Gefühl, die Peruaner haben überhaupt keine Verkehrsregeln. Zumindest keine, deren Einhaltung die die Chance, lebend wieder daheim anzukommen, erheblich erhöhen würde. Aber wen juckts? Es wird überholt, wo eindeutig Überholverbot ist (vor Kreuzungen, in der Kurve, vor der Kurve, bergauf…), LKWs haben viel zu viel aufgeladen und unzureichend gesichert, Schlaglöcher über Schlaglöcher. Und das Beste: es gibt doch tatsächlich Zahlstationen, „peaje“, so wie es sie in Frankreich oder Spanien z.B. gibt. Kostet zwar „nur“ 5 Soles (1,50€), aber ich frage mich, wofür da eigentlich gezahlt wird. Man sieht zwar immer wieder kleinere „Baustellen“ und Straßenarbeiter in voller Montur, die graben und hebeln und umladen – dennoch sind die Straßen nicht mal ansatzweise vergleichbar mit denen in Westeuropa. Ist noch ein weiter Weg bis dahin – im wahrsten Sinne.

 

 

Weitere Kinder- Vokablen:

„No-no-no“ – nein

„Oya“ – La Joya

“Te amo” – (ja, genau so gehört) Ich liebe dich (Alondra zu ihrer Mama vor der Abfahrt, süüüüß)

„pata“ – planta, Pflanze

„Wuau wuau“ – wau-wau oder Hund

„Opa“ – ropa, Kleidung

„Iba“ – arriba, (nach) oben

„Bia“ – fría, kalt

„Ma me“ – mama, ven, Mama, komm her.

„Me“ – ven, komm her.