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11Okt2016

Übermorgen Mittag geht es zurück nach Deutschland – nein, nein, nein :-( Wie schnell sind die letzten Wochen bitteschön vergangen? Noch kann ich es nicht richtig glauben. Dass tatsächlich schon wieder fünf Wochen vergangen sind. Unglaublich. Wieso kann ich nicht morgen früh aufwachen und es ist nochmal der 7. September. Täglich grüßt das Meerschweinchen? Nein? … :-(

 

 

Vor anderthalb Wochen war für vier Tage eine ganz liebe Freundin von mir in Arequipa, die süße Leonie. Sie studiert zur Zeit in Santiago de Chile für ein Semester und hatte gerade zwei Wochen frei. Diese Zeit nutzte sie, um durch die Atacama-Wüste im Norden, über Boliviens Salzwüste Salar de Uyuni, La Paz und den Titicacasee nach Arequipa zu reisen. Ich freute mich riiiiiesig, dass wir zwei uns am anderen Ende der Welt wiedersahen und dass sie tatsächlich die Zeit hatte, nach Arequipa zu kommen, während ich auch da bin. So verrückt! Immerhin ist diese Stadt nicht nur einfach die Stadt, wo mein Freund wohnt, sondern auch meine zweite Heimat. MEIN Arequipa.

Emerson und ich holten Leonie früh morgens um 5:30 in der Innenstadt bei einem Hostel ab und fuhren dann erst einmal wieder zu Emerson nach Hause, wo sie im ehemaligen Zimmer seines Bruders ihr Lager aufschlagen durfte. Dann folgten erst mal: Gespräche, Fotos, Sonnenaufgang, Frühstück.

In den wenigen Tagen unternahmen wir doch einiges, zeigten Leonie ein paar schöne Flecken der Stadt (Stichwort: Carmen Alto und Mirador de Yanahuara) und entführten sie ins Chaqchao, Pura Fruta, Museo del Pisco, Kloster Santa Catalina, Barrio San Lazaro, in einen typischen peruanischen Mercado und nicht zuletzt ins arequipeñische Nachtleben des Juergues (jueves [Donnerstag] + juerga [Party] = juergues).

Das wichtigste für mich jedoch war, dass sie meinen Emerson endlich kennenlernte. Nach meiner Mama ist Leonie die erste Person überhaupt, die mir wichtig ist, die meinen Freund persönlich kennenlernt. Und seine Familie, seine süße kleine Nichte und Tribilin.

Dennoch waren die vier Tage viel zu kurz, um ihr alles zu zeigen. Das heißt, wohl oder übel muss sie irgendwann nochmal herkommen. Und wer mag das nicht? Bei so einer schönen Stadt! :-)

 

Hier geht’s übrigens zu Leonies Blog über ihr Studium in Chile: http://leogoeschile.blogspot.pe/

 

Und auch die Tage vor Leonies Besuch und die Woche(n) danach hab ich die Zeit mit meinem Emerson sehr genossen. An einem Tag waren wir nachmittags bei einem Foto-Job, bei dem ich Assistentin war und danach ging ich doch glatt mit Emerson zu seinem Fotografie-Kurs, da es schon zu spät war, um davor nochmal heimzugehen und wir beide keinen Hausschlüssel hatten (und natürlich auch sonst niemand im Haus war). Nach seinem Kurs sind wir dann noch spontan veganes Sushi essen gegangen in EL BUDA PROFANO. Sehr zu empfehlen! Wir aßen eine leckere Suppe, noch leckereres Sushi und tranken Tee und Wein.

Andere Tage verbrachten wir im Freibad (Achtung: den Luxus eines beheizten Außenbeckens genießt man hier offensichtlich genauso wenig wie den eines beheizten Innenbeckens, d.h. kompletter Body Freeze beim Eintauchen ins Wasser), oder damit, Picarones zu essen und „Stranger Things“ auf Netflix zu schauen. An anderen Tagen machten wir eine Fahrradtour durch Yanahuara, aßen Queso Helado und genossen unsere Zeit zusammen. Wir gingen zum Friseur, ins Kino, zu Emersons Großeltern und fingen eine neue Serien-Sucht an: „Game of Thrones“. Jup. Ich hab es ausgesprochen. Davor war ich meistens nur genervt, wenn ich irgendetwas von der Serie im Internet las und hatte mir geschworen, sie nie zu sehen und wenn, dann dass ich sie blöd finden würde. Dass meine ehemalige Mitbewohnerin Andrea sie nach mehreren Folgen doof fand, hielt ich für eine Bestätigung dafür, dass die Serie tatsächlich – naja – doof war und ich ihr nichts abgewinnen können würde. Wiiiiiie falsch ich lag. Es brauchte nur die Überredungskunst von Emerson, die erste Folge zu schauen („Nur die allererste Folge, dann sehen wir, ob sie uns gefällt!“) und eine richtig fiese Grippe, die mich die letzte Woche hier in Arequipa ziemlich ans Bett fesselte (es gibt nur zwei Arten, wie man ans Bett gefesselt sein kann, und Kranksein ist definitiv nicht mein Favorit). Daher sind wir bereits bei – ähem – Staffel 4, Folge 2. Naja, so ist das halt… ;-)

 

Heute, am vorletzten Tag, trotzten wir der Rotznase und dem dicken Kopf und sind dann doch noch mal vor die Tür und zwar Richtung Vulkan. Wir suchten uns die Route zum Chachani raus und los ging es mit dem Auto. Bis wir irgendwann die Stadt hinter – oder besser: unter uns – gelassen hatten. Wir schossen Fotos, genossen die Aussicht – und ich war sehr amüsiert, dass Emerson so fasziniert davon war. Ich war ja schon mal hier gewesen, als ich 2014 das Downhill mit dem Mountainbike auf dem Chachani gemacht hatte. Aber Emerson wohnt hier und war noch nie so weit oben auf dem Vulkan. Ist das nicht komisch?! ;-) Das nächste Mal, wenn ich herkomme, so versprach ich es ihm, würden wir das Downhill zusammen (erneut) machen.

So, gleich kommt Emerson von seinem Fotografiekurs und dann gibt es noch eine Folge „Game of Thrones“. Mal sehen, was der letzte Tag morgen so bringt. <3