Gemischte Gefühle

18Aug2014

Ich bin jetzt eine Woche hier. Habe Bauchschmerzen und fühle mich krank und schlecht. Versuche Mama zu erreichen aber anrufen funktioniert mit keinem meiner Handys trotz entsprechender Vorwahl. Skype: offline. WhatsApp: antwortet nicht.

Hab Hyperheimweh. Esse fast nix heute und will mich nur verkriechen. Valerie überredet mich aber dann mit unseren Gasteltern auf die Parade des Día Arequipa zu gehen. Das lenkt mich ein bisschen ab.

Valerie und ich bei der Parade

 

Abends spielen wir mit Kharla, ihrem Freund und Pauline (französische Austauschstudentin, die jetzt auch hier wohnt) Uno. Meinem Bauch geht es so la la. Abends lese ich noch den Brief einer Freundin, den sie mir mitgegeben hat und den ich lesen soll, wenn es mir schlecht geht. Ich fasse neuen Mut (danke, Gerry!!! <3)

Am nächsten Tag geht es mir wieder ein bisschen besser. Zum Mittagessen gibt es Camote (Süßkartoffel) mit Käse im Teigmantel überbacken und dazu grüner Salat mit Zitronensaft angemacht. Schmeckt mir sehr gut und ich esse zum ersten Mal meinen Teller ganz leer, haha. Im Radio läuft „Tú me dejaste caer“ von Daddy Yankee. Jup. Fühle mich wohl ;-)

Später laufe ich mit Valerie zur Aussichtsplattform Mirador de Yanahuara. Von dort hat man einen sehr schönen Blick auf die Stadt und den Misti. Wir nehmen die Huskyhündin Thalía mit. „Mira, un lobo!“ (Schau mal, ein Wolf) hören wir ein kleines Kind sagen.


 

Am Sonntag wache ich mit Bauchschmerzen auf. Ich habe außerdem megaschlecht geträumt. Zum Frühstück gibt es Adobo, eine Art Suppe mit Zwiebeln, Kräutern und Schweinefleisch. Schmeckt ein bisschen wie Gulaschsuppe und ist ganz lecker, aber ungewohnt, wenn man eigentlich auf Brötchen mit Butter und Marmelade eingestellt ist.

Kiara, die fast 2-jährige Tochter von Valeries Gastmutter, sitzt mit uns am Tisch und unterhält uns mit ihrer Babysprache. Kleiner Auszug:

„pato“ = zapato (Schuh)

„mam“ = pan (Brot)

“sho” = chao (Tschüss)

„no!“ = no / sí / dónde está mi mamá? (Wo ist meine Mama?)

 

Von meinem Zimmer aus höre ich morgens immer Leute auf einem nahegelegenen Platz Tennis spielen. Das Geräusch erinnert mich an Mama und Papa :-)

Mittags gehen Valerie und ich mit Pauline und ein paar ihrer Freunde zu einer Veranstaltung, die da heißt „Peleas de toros“ (Stierkämpfe). Dabei müssen immer zwei Stiere gegeneinander kämpfen oder ringen oder wie auch immer. Der erste, der dabei ausweicht oder wegrennt, verliert. Ist aber ziemlich langweilig, bis die Stiere mal überhaupt Interesse an der Sache zeigen. Ist aber anscheinend ein Riesenspektakel für die Arequipeños. Nach einem der "größeren" Kämpfe stehen sogar alle auf und singen die Hymne Arequipas. Nach fünf Stunden und neun "Kämpfen" gehen wir aber, weil wir keine Lust mehr haben.

Abends gibt es Fisch mit Reis und grünem Salat. Nomnomnom, schmeckt lecker.

Pelea de toros

 

Am Montag wache ich wieder mit Bauchschmerzen auf, au au au, ich will nicht! Da ich heute nur meinen Stundenplan bei Roxana im Sekretariat abgebe und ansonsten keine Uni habe, gehe ich zum Uni-Arzt, der mich gleich mal zum Blutabnehmen weiterschickt und mir Medikamente verschreibt… hoffentlich helfen die bald :-(

Den Rest des Tages verbringe ich im Bett, esse ein paar Cracker, Reis ohne alles und trinke Tee.