Perú, ich komme!

06Aug2014

Endlich sind wir am Flughafen, der Tag der Abreise ist tatsächlich gekommen. Und jetzt bin ich auch wirklich sehr, sehr nervös. Am Check-in Schalter gibt es schon das erste Problem: da ich von Frankfurt nach Madrid, von Madrid nach Lima, und dann von Lima nach Arequipa fliege, müsste ich eigentlich die Bordkarten für die ersten beiden Flüge bekommen, da ich nur in Lima auschecken und wieder einchecken muss (zwecks Einreise, Zoll usw.). Aber meine Bordkarte für den Langstreckenflug Mad-Lim kann nicht ausgestellt werden und mir wird erklärt, dass ich in Madrid zu einem LAN Airlines Schalter muss, um sie mir dort ausstellen zu lassen. Ich fange an zu schwitzen – Hilfe! Ich schreibe mir aber alles auf und dann geht es zur Sicherheitskontrolle, wo ich und meine Eltern dann doch ein paar Tränen verdrücken. Nach Umarmungen, Küsschen und viel Winken laufe ich durch die Sicherheitskontrolle und suche mein Gate – ich bin so aufgeregt! Fürs Bording müssen wir mit einem Shuttlebus zum Flugzeug fahren. Im Bus treffe ich auf Hannah, die, wie sich herausstellt, auch nach Arequipa muss (yay, eine Reisebegleitung!) und mir erzählt, dass der Flug Mad-Lim um 17 Stunden nach hinten verschoben wurde (ach – du – Scheiße!!!). Aber sie sagt auch, dass wir ein Hotel bezahlt bekommen und so wir beschließen wir, uns zusammenzutun. Ich bin sehr froh, dass ich sie getroffen habe und dass ich das alles nicht alleine bewerkstelligen muss.

 

  Flug nach Madrid       


Mit 40 Minuten Verspätung hebt das Flugzeug in Frankfurt ab, kommt aber trotzdem pünktlich um 21:50 in Madrid an. Mittlerweile zu dritt (noch ein Mädchen, das bis Lima muss) suchen wir einen LAN Schalter, wo wir unsere Bordkarten für den nächsten Tag bekommen und uns gesagt wird, wo wir hinmüssen, damit uns ein Bus zum Hotel bringt. Vorm Bus und auch in der Hotellobby lernen wir noch andere Leute kennen und aus uns wird eine richtige kleine Reisegruppe: Hannah, Henriette, Julian, Maria, Sandra, Pascal und ich. Wir alle müssen nach Lima und von dort noch weiter in verschiedene Richtungen. Im Hotel Auditórium, dem größten Hotel Europas (4 Sterne, freies WLan, jeder ein Zimmer für sich, null Kosten für uns, alles wird von LAN bezahlt) essen wir zu siebt zu Abend, frühstücken am nächsten Tag zusammen und fahren auch wieder zusammen zum Flughafen wo wir bis zum Abflug zusammen die Zeit vertrödeln. Es sind alle super nett und wir machen noch ein paar Fotos und tauschen unsere Kontaktdaten aus.

Dann beginnt das Bording und Henriette, Hannah und ich stellen fest, dass wir neben- bzw. hintereinander sitzen. Super Zufall! :-) Auf unseren Sitzen liegt ein Paket mit Kissen, Wolldecke, Schlafmaske, Oropax und Kopfhörern für die kleinen Bildschirme. Und wir haben sogar einen USB-Anschluss, um unser Handy zu laden. Luxus! Die Beinfreiheit ist wunderbar, ich kann meine Beine komplett unter dem Sitz vor mir ausstrecken, selbst wenn die Lehne zurückgeklappt wird. Es gibt über hundert Filme zur Auswahl, einen Haufen Serien, Musik, sogar Spiele. Ich schau mir „The Amazing Spiderman“ und „Transcendence“ an, überlege, noch einen dritten Film zu schauen, aber ich bin einfach zu müde. Richtig schlafen kann ich trotzdem nicht. Es gibt zwei Mal warmes Essen, was gar nicht mal so schlecht schmeckt. Der Flug ist wunderbar ruhig! Von 17 Uhr (UTC+1) bis 21:30 (UTC-5), also gute 12 Stunden, sind wir unterwegs. Nach 8-9 Stunden weiß ich nicht mehr wie ich sitzen soll. Die Wolldecke brauche ich auf jeden Fall, denn es ist arschkalt im Flieger. Also immer schön einmummeln. Zwischendurch bekomme ich ziemlich Hunger und mache mich auf die Suche nach einem Snack, den es im hinteren Teil des Flugzeuges gibt. So wirklich satt macht mich das aber nicht. Merke für die Rückreise: Im Duty-Free eine Flasche Wasser und ein paar Snacks kaufen.

Um 21:30 kommen wir endlich an, holen unsere Koffer, verabschieden uns von Maria, Henriette, Pascal und Julian, laufen durch den Zoll und werden von einer Dame in Warnweste zu einem Reisebus begleitet, der uns für eine zweite Nacht ins Hotel bringen wird. Mir tut alles weh und ich will laufen, schlafen, essen und weinen zugleich. Das ist alles ein bisschen zu viel! Dass ich tatsächlich in SÜDAMERIKA bin – zieht fast an mir vorüber. Im Bus pustet wieder die Klimaanlage, obwohl es draußen nieselt und ziemlich kalt ist. Im Bus wird noch jedem einzeln erklärt, dass man ein Taxi für den nächsten Tag bestellen muss und wir bekommen Zettel mit unseren Namen, damit wir nichts zahlen müssen. Um 23:30 geht es dann endlich los – ins 5-Sterne Hotel Sheraton. Die Fahrt geht knapp 20 Minuten und dann müssen wir noch eine Ewigkeit vor der Rezeption warten, bis wir auf unsere Zimmer können. Ich bin nur noch am Jammern – ich will ins BETT!!! Sandra bestellt für Hannah, sich und mich ein Taxi auf 7 Uhr – unsere Flüge gehen um 10 bzw. 10:30. Um 1:30 bin ich endlich auf meinem Zimmer, dusche mich, suche frische Kleidung raus, exe eine Flasche Wasser weg und leg mich ins Bett. Aber ich schlafe schlecht und werde ab 4:30 immer wieder wach, weil ich fürchte, das Taxi zu verpassen.

Am nächsten Morgen stehe ich um 6 auf, frühstücke spartanisch und dann geht’s zum Flughafen. Der Check-in geht schnell und unproblematisch, dann ab durch die Sicherheitskontrolle. Langsam werde ich wieder aufgeregt. Hannah und ich verabschieden uns von Sandra, die nach Cusco muss und laufen an unser Gate. Im Flugzeug gibt es ein paar Snacks, für mehr ist auch keine Zeit. Nach 1,5h Flug landen wir. Einen Tag zu spät. Ich hab keine Ahnung, ob irgendjemand da ist, um mich abzuholen, da ich nur eine SMS an meine Gastmutter schreiben konnte und darauf keine Antwort bekommen habe. Was mach ich nur, wenn niemand da ist?!?