Rafting

09Aug2014

Am Samstag früh (ich bin schon um 7 Uhr wach) gibt es so gegen 9 Uhr Frühstück. Ich bekomme so etwas wie Haferschleim vorgesetzt, es schmeckt mit ein bisschen Stevia ganz gut, aber ich bekomme die Tasse gerade so leer. Wo ist nur mein Appetit? Valerie und Martha (eine der österreichischen Studentinnen) fragen mich, ob ich mir zum Rafting gehen will. 3 Stunden Programm für 60 Soles (ca. 15 Euro). Ich stimme zu, obwohl ich immer noch sehr müde bin. Wir fahren gegen 13 Uhr in die Innenstadt – mit einem Combi. Das sind wie so kleine Busse, die an fast jeder beliebigen Ecke anhalten, damit man einsteigen – „Sube, sube sube sube!“ - und aussteigen - „Baja baja baja baja!“ - kann, die Tür meistens offen. Kostet immer 80 Centimos (20 Cent), egal wohin und wie lange man fährt. Ist aber verflucht eng und es gibt keine Fahrpläne. Bisher habe ich auch noch nicht herausgefunden woran man erkennt, wohin der Bus eigentlich fährt. Die rufen das nur immer und man muss einfach immer nachfragen und „Baja“ sagen, wenn man aussteigen will. Sehr abenteuerlich das Ganze.

Als wir in der Innenstadt am Plaza de Armas ankommen, merkt Martha, dass wir eine Stunde zu früh sind. Also schlendern wir durch die Gassen und die beiden zeigen mir schon mal ein bisschen was von der Altstadt, die übrigens UNESCO-Weltkulturerbe ist. Dann treffen wir uns mit anderen Austauschstudentinnen, u.a. Natalia und Amelie und laufen zu dem kleinen Büro, wo die anderen das Rafting gebucht haben, bezahlen, unterschreiben und nach mehreren „dos minutitos más“ (nur noch zwei Minuten), aus denen am Schluss gut 30 werden, kommt endlich der kleine Bus, der uns mitnimmt. Wir fahren zunächst quer durch die Stadt, dann Richtung Norden aus der Stadt raus, am Río Chili entlang. Dann fahren wir aber noch einmal zurück in die Stadt, wo wir unsere Wetsuits, Jacken, und Schuhe bekommen, die natürlich schon nass und eisig kalt sind. Dann fahren wir weiter am Fluss entlang, bis wir schließlich ankommen, Rettungswesten, Helme und Paddel bekommen und in Gruppen aufgeteilt werden. Jede Gruppe bekommt einen Guía, unserer ist Paolo. Dann geht es nach einer Mini-Einweisung schon los. Paolo ist super nett, redet auf Englisch mit uns und das Rafting macht richtig Spaß! Nach einer Stunde auf dem Wasser kommen wir – komplett nass von Kopf bis Fuß an unserem Ziel an, ziehen uns hinter einem aufgestellten Boot um (natürlich hab ich an einen Bikini gedacht, aber nicht an trockene Unterwäsche … :D) und bekommen noch Oreos und eine Flasche Wasser als Stärkung. Dann geht es wieder zurück, wir werden sogar fast vor der Haustür rausgelassen, zahlen noch 40 Soles (10 Euro, 2 für jede unserer Gruppe) für ca. 25 Bilder, die von uns geschossen wurden und die wir per Mail geschickt bekommen, und dann geht es ab nach Hause. Dusche! Schwankt zwischen handwarm und eiskalt. Brrrr. Ziehe danach zwei paar Socken übereinander an.

Heute esse ich bei Tania und Paúl, Valerie und Martha essen auch mit. Es gibt eher ungewürzten Fisch mit mehr Gräten als essbarem Teil und furztrockenem Reis. Keine Soße, kein Salz, kein Knoblauch. Wo ist das leckere peruanische Essen, von dem mir erzählt wurde?!? Heute ist auch der Geburtstag meine Gastmama und so setzen sich Valerie und ich noch ein bisschen zu den Gästen, aber fühlen uns etwas fehl am Platz. Also gehen wir mit Kharla und ihrem Freund in Valeries Zimmer und spielen Uno, bekommen später auch nochmal etwas zu essen: Chancho (Schwein), sehr lecker gewürzt mit buntem Nudelsalat. Zur Abwechslung mal sehr lecker. Um 1 Uhr nachts falle ich tot ins Bett.